Wann nützt eine Psychotherapie
Grundsätzlich gilt hier der Satz: „Niemand braucht schwerst krank zu sein, um persönlich wachsen zu wollen.“
So kann eine Einzeltherapie in Lebenskrisen, aber auch in Zeiten gefühlten Stillstands ein Ort sein, um sich im Dialog zu reflektieren, neue Perspektiven zu erfahren um entscheidende Anstöße mitnehmen zu können.
Oder eine analytische Gruppenpsychotherapie kann ein Ort sein, wo man Kraft schöpfen kann zu neuen Ufern aufzubrechen, sich selbst besser kennen zu lernen im Spiegel der Gruppe, aber einfach auch, um Anstöße zu bekommen, eingefahrene Muster hinter sich lassen zu können.
Fragen wie,
– wer bin ich,
– wie bin ich überhaupt so geworden,
– stecke ich in meiner Entwicklung fest, gleichsam der Schallplatte, auf der sich die Nadel unendlich in der gleichen Rille im Kreis dreht, ohne vorwärts zu kommen,
– was benötige ich für mich und meine Entwicklung
– welche Funktione haben meine Beschwerden, Symptome, mein Leiden für mich,
– wer will und kann ich sein.
Damit eine Psychotherapie, Einzel- oder Grupenpsychotherapie von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
1. Es mus nach dem Diagnoseschema der Krankenkassen (ICD-10) eine psychische Krankheit diagnostizierbar sein, und
2. die zur Anwendung kommende Psychotherapie muss eine berechtigte Aussicht auf Erfolg haben.
Dies abzuchecken ist Aufgabe der vier Vorgespräche und zweier dem vorausgehenden „psychotherapeutischen Sprechstunden“. Jeder gestzlich Krankenvericherte hat darauf einen Anspruch. Vorgespräche dürfen auch bei verschiedenen Therapeuten geführt werde. Denn dem guten Zsammenpassen kommt eine wichtige Rolle für eine gelingende Therapie zu.
Der folgende Fragenkatalog kann Ihnen einen ersten Hinweis geben, ob bei Ihnen eine Psychotherapie indiziert und angebracht sein könnte:
Selbsteinschätzungfragen nach einem akuten oder lebensgeschichtlichem Trauma
Dieser Katalog von Stichpunkten kann Ihnen helfen sich darüber im klaren zu werden, ob eine psychotherapeutische Beratung Sie unterstützen kann, Ihre emotionalen, körperlichen oder zwischenmenschlichen Probleme zu lösen.
Falls mehrere Punkte auf Sie zutreffen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß Sie das Trauma bzw. die traumatische Lebenserfahrung noch nicht ausreichend verarbeitet haben und Sie in Ihrer Lebensqualität durch Spätfolgen entscheidend beeinträchtigt werden. Dabei ist es eine bewiesene Erfahrung, das Trauma über Jahrzehnte hinweg das Leben eines Menschen beeinträchtigen können.
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Immer wiederkehrende Gedanken oder Albträume über das traumatisierende Ereignis
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Schlafstörungen und/oder Appetitstörungen
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Sie werden in Situationen, die Sie an das Trauma erinnern von Angst und Furchtgefühlen überfallen
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Schreckhaftigkeit, überwach, rastlos.
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Depressiv, traurig, kraftlos.
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Gedächnisprobleme, Gedächnislücken bzüglich des traumatischen Ereignisses
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Sich zerissen fühlen, unstet, hektisch hin und her springen zwischen verschiedenen Tätigkeiten. Entscheidungsunfähig.
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Gereitzt, leicht erregbar, jähzornig, zornig
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sich gefühlsmäßig taub empfinden, zurückgezogen, abgetrennt von anderen, sich anders als andere fühlen
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plötzliche Weinkrämpfe, Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung
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Übertriebene Angst empfinden in Bezug auf nahestehende, geliebte Personen
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Unfähigkeit empfinden sich bestimmten Aspekten des traumatischen Geschehens zu stellenOrte, Tätigkeiten oder sogar Menschen meiden, die einen an des Trauma erinnern.